Schlesien und Mähren


 

In diesem Kapitel fasse ich alle Funde zusammen, die in einem relativ eng umgrenzten Gebiet beiderseits der heutigen polnisch-tschechischen Grenze liegen. Auf polnischer Seite handelt ich sich um Orte im oberschlesischen Kreis Leobschütz, auf tschechischer Seite um Orte in Nordmähren.

Ob es sich hierbei um einen einzigen Verwandtschaftskreis handelt, lässt sich im Moment noch nicht sagen. Die geografische Nähe scheint aber darauf hinzudeuten.

Eigene Forschung habe ich in diesem Zusammenhang noch keine durchführen können. Ich stütze mich ausschließlich auf Arbeiten anderer Forscher:

1) auf online-Ortsfamilienbücher

2) auf Standesamtsurkunden, die online verfügbar sind

3) auf die Mitteilungen, die ich von Karl-Heinz Körper, Berlin, erhalten habe

Karl-Heinz Körper forscht über die Körper-Vorkommen im Umkreis von Rautenberg (tschechisch: Roudno) in Nordmähren. Sollten Sie an weiteren Einzelheiten interessiert sein, als ich sie hier darstellen kann, wenden Sie sich bitte an ihn per E-Mail: khkoerper@t-online.de.

 

Insgesamt kann man sagen, dass der Forschungsstand lückenhaft ist. Diese Familiengruppe ist noch weit davon entfernt, vollständig erforscht zu sein.

Basierend auf dem gegenwärtigen Wissensstand unterscheide ich zwei Gruppen:

 

 

1. Trenkau-Gruppe

 

 

 

2. Rautenberg-Gruppe

 

 

Sowohl Schlesien als auch Mähren waren im 17. Jahrhundert österreichisch. Die Wohngebiete der hier behandelten Familien waren deshalb den Bestrebungen der Gegenreformation ausgesetzt.

Karl-Heinz Körper machte mir in seiner E-Mail vom 06.02.2023 dazu folgende Angaben:

Der nordmährische Raum war nach der Reformation überwiegend evangelisch. Die etwa 1620 begonnene und streng durchgeführte Gegenreformation führte dazu, dass viele Familien unter Zwang und Schikanen katholisch wurden. Viele Menschen blieben im Geheimen evangelisch. Erst das Toleranzpatent von 1781 erlaubte wieder die Gründung evangelischer Gemeinden.

Das erwähne ich, weil sich hier eine Möglichkeit eröffnet, die Tafelhof-Gruppe in Nürnberg anzuschließen. Diese Gruppe von Familien Cörper/Körper taucht dort ja wie aus dem Nichts auf. Es könnte sich bei ihnen um Leute gehandelt haben, die aus ihrer Heimat Mähren geflohen waren, um den Repressalien zu entgehen. Das ist allerdings bislang nur eine theoretische Möglichkeit. Sie müsste noch durch Funde in den mährischen Quellen untermauert werden. Die Nürnberger Kirchenbücher schweigen sich darüber vollständig aus.